David Eliah Bangerter unterstützte ich in obsession an diversen Enden. Ein Bachelor-Abschluss ohne Budget. Aber wir haben es trotzdem recht gut hingekriegt. David hat mit Bestnote abgeschlossen! Für die Performance haben wir den Orgelsaal der ZHdK verkehrt herum bespielt. Das Publikum sass auf dem Orchester-Podest und die Tänzer*innen und das Orchester spielte unten, da wo sonst das Publikum sitzt. Der Orgelsaal bot mit seinen voll verspiegelten Akustikelementen an den Wänden die ideale Voraussetzung für den Inhalt des Stücks. Neben der Maske habe ich mich in erster Linie um das Licht gekümmert.
Obsession ist ein Projekt, das die Psyche eines Serienmörders mit 23 Persönlichkeiten durch die Sprache von Musik und Tanz untersucht. Die Musik ist für Frauenstimme, Violoncello, Orgel und Elektronik geschrieben. Die Geschichte des Stücks dreht sich um drei Charaktere, den Mörder, "die Frau" und das Opfer, und ihre Beziehungen zueinander. "Die Frau" ist eine der 23 Persönlichkeiten, aber sie ist sich dessen nicht bewusst. Sie emanzipiert sich im Laufe des Stückes vollständig von ihrem Schöpfer, dem Serienmörder. Die Aufführung gliedert sich in drei Hauptszenen, einen Prolog und einen Epilog. Jede Szene konzentriert sich auf eine andere Beziehung und hat ihren eigenen Musik- und Tanzstil. Der Komponist arbeitete mit verschiedenen Techniken wie Musikcollage, Risset-Rhythmus, transskriptiver Improvisation, konzeptioneller Komposition und Variationen über ein Motiv. Das Ziel des Choreographen, Bühnenbildners und Komponisten war es, eine mehrdimensionale Sicht auf das fragile Thema der Serienmörder und ihrer abnormen Besessenheit und Lust am Töten zu schaffen.
Konzeption/Idee/Musik: David Eliah Bangerter
Choreografie: Stefanie Olbort
Bühnenbild/Licht: Tim Goossens
Tanz: Renan Carvalho de Oliveira, Elise de Heer, Alessio Russo
Musiker: Katharina Willi (Soprano), Anzhe Zuo (Cello), Benjamin Graf (Organ)